Treffen der Seelsorge mit den „Muslimischen Krankenbegleitern“

Wed, 12 Apr 2017 10:02:36 +0000 von Lars Wißmann

Seit Herbst 2016 hat die Evangelische Seelsorge neue Nachbarn: Wo bis dato der „Große Konferenzraum“ zu finden war, ist inzwischen durch Spendenmittel ein „Muslimischer Gebetsraum“ eingerichtet worden. Er wird verantwortet von der sog. „IG MHH – Islamische Gemeinschaft an der MHH“. Dahinter stehen einige Studierende an der MHH, die z.B. Freitagsgebete organisieren und den Raum pflegen. Eine kleine Gruppe muslimischer Medizinstudierender hat es sich zur ehrenamtlichen Aufgabe gemacht, bei Bedarf muslimische Patienten zu begleiten. Die „muslimischen Krankenbegleiter“ sind mit einem Wochenend-Kurs auf ihre Arbeit vorbereitet worden. Sie haben sich ein kleines Büro im Gebetsraum neben den geschlechtsspezifischen Waschräumen eingerichtet, in dem ein Anrufbeantworter eine Erreichbarkeit gewährleistet.

Nun fand ein Treffen der muslimischen Verantwortlichen mit Vertretern der evangelischen und katholischen Seelsorge statt. Darin haben die christlichen Vertreter den Muslimen vorgestellt, was „Seelsorge“ ist, wie sie arbeitet und welche Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten es gibt. Auf evangelischer Seite war Herr Pastor Andreas Kunze-Harper dabei, der „Beauftragter für Kultursensible Seelsorge der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers“ ist. Die muslimischen Gesprächspartner waren sehr interessiert, da es im muslimischen Denken und Glauben bisher keine „Seelsorge“ gibt, sich aber durch die Inkulturation des Islam in Deutschland ähnliche Bedarfe nach „muslimischer Krankenbegleitung“ entwickeln. Es wurde verabredet, im gegenseitigen Austausch zu bleiben. So gab es schon eine Besichtigung und Erklärung der neuen muslimischen Räumlichkeiten für die christlichen Seelsorger. Inzwischen hat auch ein Gegenbesuch der Muslime in der Kapelle statt gefunden.
Quelle: Anja Lehmann
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