Spiritual Care

Wir evangelische Seelsorger*innen sind Ihre Ansprechpartner*innen, wenn es in der MHH um Spiritual Care geht.
Quelle: K. B.-K.
Fenster in der Kapelle der MHH
Definition: Unter Spiritual Care verstehen wir die Begleitung und Unterstützung von Patient*innen in Bezug auf ihre spirituellen Bedürfnisse.
Ziel: Mit allen anderen Professionen in der Versorgung kranker Menschen und ihrer Angehörigen verbindet uns die Auffassung, dass zu einer guten Behandlung neben den medizinischen, pflegerischen und psycho-sozialen Aspekten als vierte Säule spirituelle Aspekte zu berücksichtigen sind.

Was ist Spiritualität? Es gibt unendlich viele Versuche, das zu beschreiben. Manche verstehen Spiritualität als einen religiösen Begriff, der die konkrete Ausgestaltung des jeweiligen Bekenntnisses zu fassen versucht. Andere verstehen unter Spiritualität etwas, das gegen die Religion gerichtet ist und das ohne religionsgeschichtliche Hypotheken dem "Vorkommen des Heiligen" auf der Spur ist. Wieder andere: "Spiritualität ist das, was Du darunter verstehst." Das ist eine zugleich klärende wie auch bewusst unklare Definition, der wir uns hier anschließen.

Denn wir plädieren dafür, den Spiritualitätsbegriff weit zu fassen, um möglichst viele Anknüpfungspunkte in der Versorgung kranker Menschen für die Berücksichtigung spiritueller Aspekte zu bieten.

Welche Inhalte gehören zur Spiritual Care? Weil wir eine weite Definition von Spiritualität vornehmen, ist auch das inhaltliche Tableau weit gespannt: Kommunikation, Verzweiflung, Angst, Sinn, Ethik, Beziehungsgestaltung zu mir selbst, zu anderen und zu "Gott", Umgang mit Ohnmacht und Hilflosigkeit, Ritual-Gestaltung zu unterschiedlichen Anlässen, Erreichbarkeit im Notfall und Supervision/Coaching/Beratung - das alles gehört für uns zu dem Thema der "Spiritual Care".

Als allgemeine Spiritual Care sind alle Beschäftigten im Gesundheitswesen Ansprechpartner*innen für spirituelle Themen. Für spezielle Spiritual Care stehen die Seelsorger*innen zur Verfügung und dienen damit professionell geschult als Ansprechpartner*innen. Besonders wichtig ist uns die sog. "hermeneutische Kompetenz" von Seelsorge; damit meinen wir die Fähigkeit, spirituelle Themen und Mechanismen im System der Patient*innen und ihrer Angehörigen wahrzunehmen, differenziert zu benennen und ihnen wiederum als Ressource zur Verfügung zu stellen.

Wie hängen Seelsorge und Spiritual Care zusammen? Spiritual Care beschreibt das große Feld der spirituellen Sorge um Menschen im Gesundheitswesen. Seelsorge engagiert sich auf diesem Feld mit ihren eigenen Überzeugungen und Qualifikationen. Zwei Abgrenzungen sind uns dabei wichtig: 1. Seelsorge ist keine Dienstleistung, die abrechenbar in einem ökonomischen Konzept von Spiritual Care aufgehen kann. 2. Seelsorge hat einen systemkritischen Blick auf das Gesundheitswesen und wird immer wieder die Stimme dafür erheben, den Patienten/die Patientin in den Mittelpunkt der Versorgung zu stellen.

Was heißt das konkret? Wie das Thema der Spiritualität in die Behandlungsdialoge der MHH implementiert wird, welche neuen Vernetzungen und Dialoge sich ergeben (müssen) und welche Auswirkungen das auf die Qualifizierungen für allgemeine und spezielle Spiritual Care zeigt, ist zur Zeit noch unklar. Klar ist, dass damit eine wesentliche Herausforderung sowohl für die Seelsorge als auch für eine Klinik der Supra-maximal-Versorgung benannt ist. Wir von der Seelsorge gehen gern darauf zu und suchen klinik-intern und -extern nach Gesprächspartner*innen - um der Patient*innen und ihrer Angehörigen willen.

(Unsere erste Ansprechpartnerin für Sie in dieser Sache ist die Kollegin Christina Torrey.)